Meersalz

Das Gold aus dem Meer

Beschreibung
Meersalz ist aus Meerwasser in Salzgärten gewonnenes Salz. Im Meersalz sind neben Natriumchlorid auch noch geringe Mengen bzw. Spuren von anderen Stoffen enthalten, unter anderem Salze von Kalium, Magnesium und Mangan. Auch Steinsalz ist nichts anderes als Meersalz, das vor Millionen von Jahren durch Austrocknen von großen Meeren entstand.
Meersalz kann auch an der Oberfläche des Meeres oder der Ozeane durch Wind und Wellen in Form von kleinen Partikeln in die Luft übergehen. Es handelt sich dann um Aerosole. Die Aerosole können meteorologische Prozesse wie beispielsweise die Entstehung von Wolken beeinflussen.

Herkunft
An Küsten, zum Beispiel in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Afrika, wird Meerwasser in künstlich angelegte flache Becken oder flache Seen, so genannte Salzgärten geleitet. Die Salzkonzentration steigt durch die Wasserverdunstung durch Sonne und Wind an. Nach ausreichender Aufkonzentration wird das Wasser in flache Becken geleitet, in denen nach weiterer Verdunstung das Salz am Grund der Becken auskristallisiert. Diese Becken zeigen meistens eine intensiv violette Färbung (rechts hinter dem Salzberg), hervorgerufen von Bakterien, die nur in hoher Salzkonzentration leben können. Nach dem Trockenfallen oder der Entfernung des Restwassers wird die Schicht mit maschinellen Kratzern oder auch manuell von den Salzbauern geerntet. Es wird in großen Bergen zwischengelagert.

Inhaltsstoffe
Das wertvollste Meersalz, das Fleur de Sel (dt. „Salzblume“), entsteht nur an heißen und windstillen Tagen als hauchdünne Schicht an der Wasseroberfläche und wird in Handarbeit mit einer Holzschaufel abgeschöpft. Es wird zum Beispiel an der Algarve, in der Bretagne („Fleur de Sel de Guérande“), („Fleur de Sel de Ile de Ré“) und in der Camargue („Fleur de Sel de Camargue“) gewonnen. Das Salz kommt immer unbehandelt in den Handel. Gourmets schätzen seinen Geschmack, der durch Calcium- und Magnesium-Sulfat-Anteile bestimmt wird, die im Steinsalz nicht enthalten sind. Aufgrund seiner knusprigen Konsistenz wird es z. B. für den Salzrand beim Cocktail Margarita verwendet.
Zusammensetzung: Natriumchlorid: > 97 %; Calciumsulfat: 0,5 %; Magnesiumchlorid: 0,3 %; Magnesiumsulfat (Bittersalz): 0,2 %; Kaliumchlorid: 0,1 %; Wasser: 1–5 % (mit den üblichen Schwankungen bei Naturprodukten).
Direkt unter dem Fleur de Sel ist die zweite, für die verfeinerte Küche wertvolle Schicht: das Sel gris (dt. "graues Salz"). Die in den Salzkristallen eingeschlossenen Schwebestoffe der Alge Duniella Salina und der Erde, die während der Reifung vom Untergrund der Becken in den Salzgärten eingetragen wird, verleihen dem Salz eine graue Farbe. Die Algen und die Erdeablagerungen (meist Ton) sorgen für einen hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen. Sel gris weist eine hohe Restfeuchte auf, und muss in einer rostbeständigen Salzmühle oder im Mörser zerkleinert werden. Es hat einen blumigen Geschmack, schmeckt dabei weit weniger salzig als übliches Speisesalz und wird gerne in der französischen Küche verwendet.

Gesundheitliche Aspekte
In Seebädern werden Aerosole zu Heilzwecken eingesetzt. Eingeatmet bringt die Salzluft Linderung bei verschiedenen Leiden wie beispielsweise Asthma. Äußere Anwendung findet Meersalz in Meerwasserbädern.